
Gastritis, Magenschleimhautentzündung auf Deutsch, ist beim Hund recht verbreitet und kann sowohl einen akuten als auch einen chronischen Verlauf nehmen.
Oft wird die Magenschleimhautentzündung von den Hundehaltern gar nicht erkannt und dementsprechend auch nicht behandelt. Oder der Hund wird als „mäkelig“ bezeichnet, weil er öfters nicht essen möchte… Vielen ist aber nicht bewusst, dass doch was anderes dahinterstecken kann.
Ursachen
Zur Verdauung des Essens produziert der Magen aggressive Magensäure. Die Magenschleimhaut, die den Magen auskleidet, besitzt einen speziellen Schutzmechanismus um zu verhindern, dass sie von der Magensäure angegriffen wird. Eine Magenschleimhautentzündung entsteht dann, wenn Faktoren eintreten, die entweder den Schleim angreifen oder die Produktion der Magensäure erhöhen.
Die Ursachen von Gastritis können vielfältig sein. Man unterscheidet vier verschiedene Arten der Magenschleimhautentzündung.
Gastritis Typ A
Der Typ A ist eine Erkrankung des Immunsystems. Die Antikörper im Organismus greifen die Zellen der Magenschleimhaut an. Dadurch kommt es zunächst zu einem Anstieg des pH-Wertes im Magen. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Produktion von Magensäure.
Gastritis Typ B
Die Typ-B-Magenschleimhautentzündung ist mit Abstand die häufigste Form der Krankheit. Der Auslöser ist eine Infektion mit Helicobacter-Bakterien. Werden diese Bakterien im Körper aufgenommen, breiten sie sich aus und setzen sich meist in der Magengegend fest. Helicobacter pyloris ist bekannt dafür, Magengeschwüre zu verursachen.
Gastritis Typ C
Diese Art bezeichnet die Entzündung, welche durch chemische Substanzen hervorgerufen wird. Bestimmte Medikamente (etwa Antibiotika, Kortison oder Schmerzmittel) greifen die Magenschleimhaut an.
Gastritis Typ D
Unter dieser Kategorie werden diejenigen Magenschleimhautentzündungen zusammengefasst, die andere als oben genannte Ursachen haben. Ein Teil der Ursachen können mentaler Natur sein. So neigen gestresste Hunde zur Gastritis. Weitere Ursachen können falsche Ernährung, Fremdkörper im Magen oder Verbrennung sein.
Symptome
- Sodbrennen (Schmatzen, Speicheln, häufiges Gähnen, vermehrtes Fressen von Gras, Erde oder gar unverdaulicher Dinge.)
- Appetitlosigkeit (Futterverweigerung. Oftmals werden die Hunde als mäkelige Fresser bezeichnet, dabei haben sie die Erfahrung gemacht, dass es ihnen nach der Futteraufnahme unwohl wird.)
- häufige morgendliche Übelkeit
- Ruhelosigkeit
Viel Ruhen und Schlafen - Lustlosigkeit
- Starker Mundgeruch
- aufgekrümmter Rücken
- Schmerzen in der Magen- und Darmgegend
- Magen-Darm-Geräusche
- Verlangen nach viel (kaltem) Wasser
- Erbrechen
Diagnose
Empfehlenswert ist bei einem Gastritis Verdacht sofort einen Tierarzt zu kontaktieren. Ein Tierheilpraktiker kann dann bei bestätigter Diagnose ebenfalls unterstützen.
Der Tierarzt führt eine Reihe von Untersuchungen durch, u.a. Blut- und Ultraschalluntersuchung, im Ultraschall kann man schön erkennen, ob die Magenwände verdickt sind oder nicht, und bei ernsthafteren Fällen sogar eine Gastroskopie, das bedeutet eine Magenspieglung mit Probenentnahmen.
Behandlungsmöglichkeiten aus der Schulmedizin
Schulmedizinisch wird eine Gastritis mit Antibiotika und mit Magensäure-Hemmern behandelt. Des Weiteren wird Dein Tier wahrscheinlich auf Schonkost in Form von speziellem Nassfutter umgestellt. Ich empfehle aber hier eine individuelle und selbstgekochte Fütterung.
Um die optimale Behandlung auswählen zu können ist es wichtig die Ursache zu kennen. Oft ist es sogar kontraproduktiv Magensäure-Hemmern zu geben, wenn man sich nicht sicher ist, dass die Ursache eine Überproduktion von Magensäuren ist. Bei gestressten Hunden, die eine Gastritis entwickeln haben, wäre die Hemmung von Magensäuren her kontraproduktiv und würde zu mehr Verdauungsproblemen führen.
Behandlungsmöglichkeiten aus der Naturheilkunde
Naturheilkundlich kann man, wie so oft, schonend und langfristiger unterstützen.
Hier sind meine 3 Lieblingspräparaten bei einer Gastritis:
- Ulmenrinde
Ulmenrinde wird zur Beruhigung der Darmschleimhaut und zur Unterstützung während und nach Magen-/Darmerkrankungen. Ulmenrinde wirkt entzündungshemmend und kann Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Verstopfung sowie Gastritis positiv beeinflussen.
- Heilerde
Für Hunde, die ein Problem mit einer Überproduktion von Magensäuren haben, ist Heilerde oft ein Lebensretter. Heilerde bindet die überschüssigen Magensäuren und kann somit langfristig verhindern, dass eine Gastritis nochmal vorkommt.
- Kamille-Fenchel-Tee mit Haferbrei
Kamille und Fenchel wirken antibakteriell, entspannend und appetitanregend. Während Haferbrei im Magen eine schützende Schleimschicht bildet und dadurch die säurebedingten Beschwerden lindert.